Imkern ist gar nicht so schwer. Die Statistik sagt aus, dass über 80 % der Bienenvölker bei Hobby-Imkern stehen. Das heißt auch, dass der „nur“ Hobby-Imker für die Bienenhaltung in Deutschland eine große Bedeutung hat. Die meisten beginnen als Hobby-Imker mit zwei bis drei Völkern, man sollte aber ein paar Faktore beachten:
Zeitfaktor
Vor allem zur Zeit der Schwarmverhinderung müssen die Bienenvölker regelmäßig, mindestens alle neun Tage durchgesehen und auf Schwarmzellen untersucht werden, um die Nachzucht von Königinnen und damit den Auszug eines Bienenschwarmes zu verhindern. Diese regelmäßige Durchsicht duldet keinen Aufschub und macht die Bienenhaltung, je nach Betriebsweise und Anzahl der Völker, zu einem zeitaufwändigen Hobby. Hinzu kommt noch die Zeit, die man z. B. für Honigernte, Varroabekämpfung, Auffütterung oder Vorbereitung von Rähmchen einrechnen muss. Die Imkerei kann man, besonders im Frühjahr und Sommer, nicht einfach ruhen lassen, wenn einem danach ist – Bienen sind Lebewesen und wollen gepflegt sein! Diese Pflegemaßnahmen können sich sogar auf die Urlaubsplanung des Imkers auswirken.
Kosten
Die Kosten der Imkerei sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Schon für eine Grundausrüstung zur Haltung von drei Bienenvölkern muss man in etwa mit 750 EUR rechnen, die Komplettierung der Ausrüstung in den Folgejahren bringt weitere hohe Kosten mit sich. Zwar lassen sich mit dem Verkauf von Bienenprodukten auch Gewinne erzielen, Kosten und Erträge halten sich bei Hobbyimkern aber in der Regel die Waage. Die Kosten für Zubehör lassen sich reduzieren, wenn man mit handwerklichem Geschick z. B. Zargen selbst fertigt, Rähmchen nicht komplett kauft sondern in Eigenarbeit zusammenbaut oder Mittelwände aus eigenem Wachs mit einer Mittelwandpresse oder -gussform selbst herstellt.
Weitere Überlegungen
Bienenhaltung bedeutet oftmals Arbeiten in der Natur – allerdings nicht so sehr bei jedem Wind und Wetter: Denn die Eingriffe in die Bienenstöcke sollten im Sinne der Bienen nicht bei Regen oder Kälte durchgeführt werden. Bienenstöcke müssen manchmal umgesetzt werden, aber auch schon das Gewicht einer vollen Honigzarge ist nicht zu unterschätzen. Für Menschen mit Rückenleiden ist das Hobby daher nur bedingt oder nur unter Zuhilfenahme von bestimmten Hilfsmitteln zu empfehlen. Für Allergiker gilt: Bienenstiche können bei manchen Menschen schlimme allergische Reaktionen auslösen, vor der Anschaffung von Bienen sollte diese Problematik ärztlich abgeklärt werden. Falls auf einen Bienenstich eine allergische Reaktion zu erwarten ist sollte nur mit ausreichendem Schutz (Schleier, Handschuhe, Imkeranzug) geimkert werden.
Entschließt man sich jedoch für das Hobby der Imkerei, so kann man sich sicher sein, ein sehr abwechslungsreichsten und interessantesten Hobbys zu betreiben.